Previous Book Reviews

Schmitter Heisler, Barbara. From German Prisoner of War to American Citizen: A Social History with 35 Interviews. Jefferson/North Carolina: McFarland and Company, 2013. 203 Seiten.

von Klaus Engelhardt

Es ist wohl eher die Ausnahme, dass ein Auswanderungswilliger die Gelegenheit hat, das Ziel seiner Absicht zuerst in Augenschein zu nehmen, bevor er sich entscheidet, dort ein neues Leben zu beginnen. Gerade das aber ist den deutschen Soldaten widerfahren, die im zweiten Weltkrieg in amerikanische Gefangenschaft gerieten, nach Kriegsende zunächst repatriiert wurden, und erst in den Nachkriegsjahren mit ihren jungen Familien in die Vereinigten Staaten eingewandert sind.

Barbara Schmitter Heisler ist dem Schicksal von 35 Einwanderern nachgegangen. Das Kernstück ihrer gründlichen Studie bilden 35 Interviews, darüber hinaus stützt sie sich auf ausgedehntes Quellenmaterial, das sie sorgfältig dokumentiert und bibliographisch untermauert.

,,Krieg” und ,,Gefangenschaft” sind im allgemeinen negativ besetzte Begriffe. Umso mehr überraschen Urteile wie jenes von Alfred Andersch (gest. 1980), der die Gefangenenlager in den USA mit einem ,,goldenen Käfig” vergleicht (S. 24), oder anderer, die in ihrer Deportation nach Übersee eine ,,Bildungsreise” sahen (S. 92), und sei es nur eine Gelegenheit, die Landessprache zu erlernen.

Das amerikanische Militär hielt sich strikt an die Genfer Konvention, deren III. Teil (1929) dem Kriegsgefangenenschutz gewidmet ist, während die Kontakte mit Zivilisten meist von wohlwollender gegenseitiger Neugierde  bestimmt waren. Viele der amerikanischen Partner solcher Freundschaften, oder auch amerikanische Anverwandte, fungierten wenig später gegenüber den US Behörden als unerlässliche einheimische Sponsoren der Einwanderungswilligen.

Die innere Organisation der Lager überliess die militärische Führung  weitgehend den Gefangenen selbst. Sie musste jedoch einschreiten, als sich die älteste Gruppe der Insassen, die im Afrika Corps gedient hatte und noch immer dem Glauben an einen deutschen Sieg in Europa nachhing, ihre Propaganda den weniger optimistischen Gefangenen der Kämpfe in Italien und an der Westfront gewaltsam aufdrängen wollte. Kurz vor Kriegsende kam es zu Versorgungslücken, die einerseits durch die prekäre Lage der Kriegswirtschaft verursacht wurden, andererseits aber auch als Vergeltungsmaßnahmegesehen wurden, nachdem die Naziverbrechen gegen die Juden bekannt geworden waren.

Schliesslich sei noch angemerkt, dass etwa die Hälfte der Repatriierten nicht direkt in ihre Heimat entlassen wurde, sondern zunächst den englischen oder französischen Behörden überantwortet wurde und erst nach ein oder zwei Jahren weiterer Zwangsarbeit in den jeweiligen Ländern nach Deutschland zurück kehrte — in klarer Verletzung der Genfer Konvention. Die legalen Grundlagen dafür waren in Yalta und später in Absprachen zwischen Eisenhower und seinen westeuropäischen Alliierten geschaffen worden (siehe S. 171).

Da sich Schmitter Heislers Untersuchung weitgehend auf mündliche Berichte stützt, kann man dem Bedauern der Verfasserin nur beipflichten, dass ihre Untersuchung erst nach 2002 voll in Fahrt gekommen ist (Vorwort), als viele ihrer potentiellen Informanten nicht mehr zur Verfügung standen oder sich nur noch vage an Jahrzehnte zurückliegende Einzelheiten erinnern konnten.

Ohne Zweifel ein lesenswertes Buch für alle, die sich für die ausführlich geschilderten Einzelschicksale dieser ,,glücklichen” Kriegsgefangenen und für die aktuellen Fragen der modernen Bevölkerungsmigration interessieren!

________________________________________________________________________

Asfar-Wossen Asserate:

Deutsche Tugenden: Von Anmut bis Weltschmerz
München:  C. H. Beck. 2013

von Klaus Engelhardt

Wie sich vielleicht der eine oder andere erinnert, wurde schon vor einiger Zeit das Buch Draussen nur Kännchen: Meine deutschen Fundstücke  (2011), von Asfar-Wossen Asserate, in diesen Spalten vorgestellt. 2013 erschien nun vom selben Verfasser im Verlag  C.H.Beck ein weiteres Werk, betitelt: Deutsche Tugenden: Von Anmut bis Weltschmerz. Es umfasst, in alphabetischer Reihe, 23 Essays, in denen Asserate verschiedene deutsche Tugenden von Anmut bis zu Zivilcourage thematisiert. Weit davon entfernt, sich mit banalen Lobsprüchen zu begnügen, stellt Asserate den Tugenden fast immer ihre Schattenseiten gegenüber (Sparsamkeit : Geiz) und zieht dann aus seiner reichen Kenntnis der deutschen und europäischen Kultur einleuchtende Beispiele heran, um seine Gedanken zu erläutern und zu illustrieren. So muss man wohl auch die Vignette des Schutzumschlags verstehen, in der Tischbeins berühmtes Goetheportrait aus seiner italienischen Ideallandschaft herausgelöst und rücklings auf einen übergrossen Dackel, den typischen Begleiter des deutschen Kleinbürgers, projiziert ist (Gestaltung Christian Otto).

Was kennzeichnet den,,typischen” Deutschen, Italiener oder Spanier? Asserate ist sich darüber klar (Vorbemerkung), dass er trotz aller Individuation einer klischeehaften Betrachtungsweise nicht immer entgehen kann. Es gelingt ihm aber immer wieder, kulturelle und nationale Unterschiede treffend herauszuarbeiten, so zum Beispiel, wenn er zum Thema der Geselligkeit dem englischen club den französischen  salon gegenüberstellt und dann beide gegen den deutschen Stammtisch abgrenzt

Der spielerisch improvisierende Ton des früheren Werks Draussen nur Kännchenin dem der Verfasser immer wieder seine eigenen Vorlieben und die Erfahrungen des äthiopischen Einwanderers in seine Überlegungen einfliessen lässt, ist in den Deutschen Tugenden einem eher von aussen aufgezwungenen Ordnungsprinzip gewichen, und manchmal vermisst man den unbestreitbaren Charme und die Spontaneität des älteren Werks. Man muss jedoch gleich hinzufügen, dass zum Beispiel der Essay über die Musikalität eindeutig von Asserates lebenslanger Begeisterung für die Musik Mozarts und von seiner Bewunderung der Opernkultur in Deutschland geprägt ist. Richard Wagners Musik bleibt indessen problematisch und führt zu der Frage, die ohne Antwort bleibt: ,,War es also die ‘musikalische Seele’ der Deutschen, die sie Hitler in die Arme geführt hat?” (S. 128).

Asserates aussergewöhnliche Belesenheit in deutscher Geschichte und europäischer Kultur scheint auf jeder Seite des Buchs auf. Sie schlägt sich ferner in der willkommenen Leseliste nieder, die jeden einzelnen Essay weiter vertieft und dem Leser vielseitige Anregungen zum Weiterlesen vermittelt.

Mit den Deutschen Tugenden greift der Verfasser mit grossem Geschick und meisterhafter Einfühlsamkeit Themen auf, über die sich Generationen von Migranten Gedanken gemacht haben. Dies ist wohl die Quelle der unwiderstehlichen Anziehungskraft, die von Asserates Büchern ausgeht.

_________________________________________________________________Oskar Maria Graf : DAS LEBEN MEINER MUTTER

von Klaus Engelhardt

Ein Schinken von fast sechshundert Seiten ist das! Dennoch ein Genuss, denn, wollte man innerhalb der Metapher verharren, dann gliche Oskar Maria Grafs Leben meiner Mutter einem deftig gewürzten und fachmännisch eingesalzenen Räucherschinken aus dem bairischen Oberland, wie er schmackhafter kaum zu haben

Ursprünglich als dreiteiliges Werk geplant, es liegen jedoch nur zwei Teile vor:

(I) Menschen der Heimat, (II) Mutter und Sohn.  Im Vorwort erklärt Graf, dass er sich im ersten Teil stärker auf schriftliche und mündliche Überlieferung stützt, der zweite Teil sei jedoch notgedrungen autobiographisch geworden.

Oskar Maria Graf sah in diesem ,,biographischen Roman” sein ,,wichtigstes Werk”. Seine Mutter Therese (Resl) Graf, geborene Heimrath, wurde am 1. November 1857 in Aufhausen, unweit des Starnberger Sees, geboren. Nach der Hochzeit mit dem jungen Bäcker Maxl Graf lebte sie bis zu ihrem Tod (1934) in Berg, am Ostufer des Starnberger Sees. Resls Lebensdaten laufen mehr oder weniger parallel mit der Lebensspanne König Ludwigs II. (geb. 1845), der nahe bei dem Schloss Berg, wo er oft Hof gehalten hatte, 1896 den Tod fand. Die königliche Hofhaltung wirkte sich nachhaltig auf das dörfliche Leben aus und Graf hat diesem fruchtbaren Nachbarschaftsverhältnis in seinem Buch breiten Raum gewidmet.

Grafs Mutter steht eindeutig im Mittelpunkt dieses biographischen Romans: Ihr von harter Arbeit geprägter Alltag, die Geburt ihrer elf Kinder, ihr unbeirrter Familiensinn, ihre fraglose Unterwerfung unter die Entscheidungen des Familienoberhaupts (zuerst ihres Gemahls, dann dessen gleichnamigen ältesten Sohns) und ihre tiefe, nahezu abergläubische Religiosität skizzieren ein Porträt, in dem sich viele europäische Zeitgenössinnen wiedererkannten.

Zum ,,Roman” erweitert sich  diese Biographie, wenn Graf in genüsslicher, episch-tolstoyischer Breite den bunten Teppich des dörflichen Lebens jener Zeit entrollt, und seinen vielfachen Verknüpfungen mit dem politischen Geschehen nicht nur Bayerns, sondern auch des 1871 gegründeten deutschen Kaiserreichs, nachspürt.

Die Not der Kriege von 1870/71 und 1914/18 und die Anfänge des Faschismus greifen tief in die Familien- und Gesellschaftsstrukturen dieser abgelegenen Seelandschaft ein, desgleichen die technischen Neuerungen wie die Einführung des elektrischen Stroms und die Entwicklung arbeitssparender Landmaschinen. Handwerkszweige wie die Stellmacherei (Wagenbau), welche die Familie Graf seit Generationen ausübte, drohen obsolet zu werden. Andrerseits erlaubt die neu eingeführte Gewerbefreiheit dem jungen Maxl Graf, Resls Mann, in Berg die erste Bäckerei zu gründen, und so das Auskommen seiner jungen Familie zu sichern.

Im 2. Teil erfährt der Leser von Grafs eigener ,,Flucht” in die Großstadt München, wo er, nahezu mittellos, in die Schwabinger Künstlerszene eintaucht und wegen seiner sozialistischen Überzeugungen bald mit den Nazis Schwierigkeiten bekommt (Kapitelüberschrift: Sinnlose Jahre).

Zum ,,Roman” gehört auch der ausführliche Exkurs über die Herkunft der Familie Graf (Kapitelüberschrift: Nochmalige Beschwörung oder die unbekannte Ursache und eine immerwährende Wirkung). Der Autor greift hier weit ins Mittelalter bis auf die südfranzösischen Glaubenskriege und die Anfänge der Inquisition zurück. Maxl findet im Nachlass seines absonderlichen Onkels ,,Kastenjakl” konfuse Aufzeichnungen über den Ursprung der Grafs. Aus diesen Notizen ersteht eine überraschende Ahnenreihe von den Albingensern über die Waldenser bis hin zu den Anhängern der Reformation und zu den Protestanten, die 1730-32 aus dem Bistum Salzburg mit Gewalt vertrieben wurden. Letztere gelten als die unmittelbaren Vorfahren der Grafs von Berg. Sie alle, so der Kastenjakl, hatten es gewagt, über Glauben und Religion nachzudenken und diese so ad absurdum zu führen. Das Fazit dieser langen Jahrhunderte der Verfolgung und Ächtung liest sich so: Ein giftiger Stachel ist in einem jeden geblieben, der dieses Foltern, Schinden und Ausrauben ewige Zeiten durchgemacht hat und noch nachspürt, als wär’s ihm selber leibhaftig geschehen (S. 240).

Warum diese wohlgesinnte Ausführlichkeit im Zusammenhang mit dem Lebensbild seiner Mutter, die nicht einmal der Familie Graf entstammte? Man ist verlockt, das persönliche Schicksal Oskar Maria Grafs mit zu bedenken, denn schon als Kind erhielt er Kenntnis und Einsicht dieser Dokumente. Auch er ein Graf, auch er ein Querdenker, der anlässlich der Bücherverbrennung von 1933 ausdrücklich darauf bestand, dass auch seine Schriften hätten zerstört werden müssen (,,Verbrennt mich!” schrieb er in einer Wiener Arbeiterzeitung). Wenig später wurden er und seine jüdische Frau Miriam als sozialistische Aktivisten von den Nazis ins lebenslängliche Exil gezwungen.

Es gibt in Grafs Roman einige klare Konzessionen an die bairische Mundart. Da sind nicht nur die Eigennamen, deren viele einerseits gekürzt, aber andrerseits mit dem affektiven Suffix ,,– l” geschmückt werden (Therese > die Resl; Jakob > der Jakl; Maximilian > der Maxl), da ist auch, unter vielen anderen, das Wort ,,Kuchl” das grundsätzlich das Wort ,,Küche”, ersetzt. Die lokale Couleur wird ferner durch Grafs Satzstrukturen, eine Art bairischer Stilgrammatik, suggeriert, die zu analysieren hier zu weit führen würde. Die breit angelegte, nicht selten in seitenlange Absätze gegossene Erzählprosa lädt zu langsamem, beschaulichem, womöglich mehrmaligem Lesen ein. Idyllische, jahreszeitlich gebundene Landschaftsbilder tun ein übriges, um dem Leser das Gefühl zu vermitteln, er würde fast unmerklich von der fortschreitenden Erzählzeit ein Stück des Wegs mitgetragen: Wer kennt nicht die Stille und Weite des ländlichen Herbstes! Wenn sich der Himmel nach einer ersten Regenwoche ausgeweint hat, wird er ganz durchsichtig blass und unendlicher denn je. Aus dem ernsten, stummen Dunkel der Fichtenwälder leuchten die grellgelben, immer leicht bewegten Kronen der weißstämmigen Birken, und das Weinrot der Buchen mischt sich darein (S. 312).

Weder als gewichtiges Zeitzeugnis noch als Beispiel seiner einzigartigen Gattung dürfte Grafs Hauptwerk seinesgleichen haben.

Oskar  Maria Graf. Das Leben meiner Mutter . München:  Desch, 1945.

  • Publisher: Dtv (August 1, 1998)
  • Language: German
  • ISBN-10: 3423100443
  • ISBN-13: 978-3423100441

ARRHxvgDCe
 Josef Bierbichler.Mittelreich, Roman. Berlin: Suhrkamp, 2011. 392 Seiten

 

Bierbichler hat die Handlung seines Romans Mittelreich zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Mitte der Achtziger Jahre angesiedelt. Sie umfasst also einen Teil des sogenannten Zweiten Reichs (1871 -1918), die Weimarer Republik, das Dritte Reich und den größten Teil der Bonner Republik. Wo aber soll man den Begriff Mittelreich einordnen?

Im letzten Teil des Buchs kann man lesen: Dort zählte er …[der Bankbeamte]… vor des Viktors Augen auf den Pfennig genau dessen gesamte Ersparnisse […]. Er endete bei 128 524 Deutschen Mark […]. Reich war der Viktor dadurch nicht, das wusste er genau, aber ein Hungerleider war er auch nicht mehr. Er war jetztmittelreich (eigene Hervorhebung. S 302f).

,,Mittelreich” bezeichnet also kein politisches Konstrukt, sondern das Kleinbürgertumallerdings nicht das der Großstädte, sondern das der oberbayerischen Landbevölkerung. Im Mittelpunkt des Romans steht der Seehof, ein gut gehender Landwirtschaftsbetrieb mit Gaststätte, an einem der malerischen Seeen des Voralpengebiets südlich von München gelegen. Seit der Säkularisierung (1803) befindet er sich im Besitz der Familie Birnberger, deren letzte drei Generationen den Gegenstand des Romans bilden.

Die lebenslange Verpflichtung, den Familienbesitz zu erhalten und, wenn möglich, zu mehren, wird von den Erben oft als Last empfunden, als fremdbestimmter Daseinszweck, dem sie ihre Träume individueller Entfaltung opfern müssen. In Bierbichlers kraftvoller Sprache liest sich das so: Verfluchtes Erbe, schreit er, verfluchter Zwang. Ich will der Knecht nicht sein von diesem alten Krempel […] Ich hasse dieses Haus und diesen ganzen Heimatkram. Ich will heraus, heraus aus allem was ich muss (S.169). Dieses Gefühl des ausweglosen Eingeschlossenseins wird

übrigens auch durch das Umschlagfoto, das kokonähnliche Ästegewirr einer laublosen Trauerweide, auf eindringliche Weise vermittelt (Entwurf: Markus Tedeskino).

Die großen politischen Umwälzungen jener bewegten Jahre, die gesellschaftlichen und ideologischen Umschichtungen und der technische Fortschritt bleiben nicht ohne Wirkung auf die Dorfgemeinschaft und die Familie des Seewirts. Während der Kriegsjahre müssen junge wehrtüchtige Bauernsöhne auf den verwaisten Feldern duch kriegsgefangene Zwangsarbeiter ersetzt werden. Wenig später müssen die Obdachlosen aus den zerbombten Städten aufgenommen werden. Ihnen folgen die Flüchtlingstreks und die Umsiedler aus den Ostgebieten, und schließlich die dramatische Ankunft der amerikanischen Truppen. Wenige Jahre später müssen sich die Dörfler an landfremde Gastarbeiter aus den Mittelmeerländern gewöhnen, und an die alljährliche Transhumanz der Sommerfrischler, deren freizügiger Lebensstil in scharfem Kontrast zu den Traditionen der Einheimischen steht. All dies und letztlich die flächendeckende Mechanisierung der Landwirtschaft verändern von Grund auf die traditionellen Lebensformen in dem kleinen Ort.

Manche der Seedorfer Kriegsveteranen kehren mit lebensverändernden Kriegsschäden zurück. Aber noch spät in der Nachkriegszeit tauchen in den Stammtischrunden beim Seewirt immer wieder halb verstandene Propagandaparolen und Versatzstücke rassistischer und nationalistischer Ideologien auf.

Auch wenn sich das Format eines Generationenromans weniger dazu eignet, den seelischen Strukturen einzelner Individuen in der Tiefe nachzuspüren, widmet Bierbichler doch einigen Gestalten größere Aufmerksamkeit. Dies gilt vor allem für Pankraz Birnberger (meist nur ‘’Seewirt” genannt) und dessen Sohn Semi. Der Beteiligung des Seewirts an der Ermordung jüdischer Kinder, der sexuellen Belästigung Semis durch einen geistlichen Internatslehrer, den er am Ende ermorden wird, und dem Schicksal des Hermaphroditen Fräulein von Zwittau, einer Umsiedlerin aus Ostpreußen, wird breiter Raum gewährt. An solchen Stellen sprengt Bierbichler den Rahmen des herkömmlichen Heimatromans etwa im Sinne eines Ludwig Ganghofer, obwohl der Autor selbst in einem ähnlichen Milieu, nämlich in Ambach am Ostufer des Starnberger Sees, aufwuchs und weite Teile des Romans autobiographischen Ursprungs sind.

In vielen Abschweifungen löst sich der Diskurs des allwissenden Erzählers von den konkreten Ereignissen ab und erlaubt dem Autor, zu zeitgenössischen politischen und sozialen Entwicklungen kritisch Stellung zu beziehen.

All das geschieht in einer Sprache, die ihren süddeutschen Ursprung nie verleugnet (z. B. bestimmter Artikel vor Eigennamen: ,,der Schnapp”, ,,die Schechin”) und die Nähe der gesprochenen Sprache sucht. Etwas anderes hätte man von dem weithin bekannten Schauspieler Josef Bierbichler kaum erwartet.

Übertriebene, hyperbolische Kennzeichnungen von Bierbichlers Stil, wie ,,derb”, ,,brachial”, ,,wuchtig”, ,,kraftvoll bayerisch donnernder Tonfall”, oder gar ,,verschwurbeltes (?) Starkdeutsch”, sind nur bedingt von kritischen Nutzen. ,,Authentisch” und ,,Vertrauen stiftend”, jedenfalls bei Lesern, die sich mit dem Milieu des Romans identifizieren können, sind hier weitaus angemessener.

Emigranten aus Bayern besonders empfohlen!

Auch als Hörbuch erhältlich, vom Autor selbst eingelesen.

 

 

Tibi, Bassam

Im Schatten Allahs: Der Islam und die Menschenrechte.

Berlin: Ullstein, 2002. Aktualisierte Neuausgabe der Erstausgabe von 1994. 623 Seiten

Von Klaus Engelhardt 

Die muslimische Weltbevölkerung wird heute (2010) auf 1,6 Milliarden geschätzt. Davon leben 44,1 Millionen in Europa, und davon wiederum haben 4,1 Millionen ihren Wohnsitz in Deutschland. Dies entspricht in Deutschland einem Bevölkerungsanteil von 6 %, der sich in den folgenden zwei Jahrzehnten auf 8 % erhöhen dürfte.

Bassam Tibi, ein ,,Euro-Muslim” aus Damaskus (seit 2009 Emeritus der  Georg-August-Universität Göttingen), untersucht in der vorliegenden weitläufigen Studie: Im Schatten Allahs: Der Islam und die Menschenrechte die gesellschaftlichen Gefahren, Konflikte und Möglichkeiten, die sich aus dem Neben- und Miteinander der westlich-demokratischen Gesellschaft und der islamischen Diaspora Europas ergeben.

Die komplexe Struktur des Buchs entspricht der Vielfalt des Gegenstands. Zwischen Indonesien, Nordafrika, den islamischen  Siedlungsgebieten des Balkans und der westeuropäisch-amerikanischen Diaspora haben sich ,,Im Schatten Allahs” trotz aller theologischen Kohäsion ganz unterschiedliche Varianten islamischer Volkskultur herausgebildet. Die LeserInnen tun deshalb gut daran, der komplexen Struktur des Buchs sorgsam zu folgen, um Tibis Grundthese nicht aus den Augen zu verlieren. Tibis Studie kompliziert sich umso mehr, wenn man ferner  berücksichtigt, dass ja auch die westlich-demokratischen Länder erhebliche kulturhistorisch begründete Unterschiede aufweisen und oft ganz verschieden auf die islamische Herausforderung reagieren. Eines aber haben sie gemeinsam, und damit sind wir bei der Grundthese des Buchs:

Im Zug der europäischen Aufklärung hat die französische Nationalversammlung (Assemblée Constituante) 1789 die Menschenrechte für allgemein verbindlich erklärt, und zwar nicht nur für die Bürger der französichen Republik, sondern für alle Länder der Erde. Mittlerweile sind die Menschenrechte allseitig anerkannt (so zum Beispiel im deutschen Grundgesetz) und, seit 1948, für alle UN Mitglieder (Stimmenthaltung Saudi-Arabiens). verbindlich festgeschrieben. Diese Rechte können dem Staat gegenüber von jedem einzelnen Individuum eingefordert werden.

Die massive Migration von Muslimen nach Westeuropa hat die Integrationskapazitäten der Zielländer weit überfordert. Als Folge haben sich viele dieser Einwanderer aus vormodernen Kulturen, in denen religiöse und staatliche Autorität nicht getrennt sind, in Parallelgesellschaften organisiert und versuchen nun auf deutschem Staatsgebiet im Namen religiöser und kultureller Toleranz als Gruppen Sonderrechte zu beanspruchen, wie zum Beispiel die untergeordnete Stellung der Frau, oder die Gültigkeit der von Allah gestifteten Schari’a, der gesetzlichen Grundlage vieler islamischer Staaten. Wie in vielen seiner Schriften warnt Tibi ausdrücklich davor, diesen Ansprüchen im Namen  einer falsch verstandenen ethnischen Diversität kritiklos entgegenzukommen, und damit einer progressive Islamisierung Europas Vorschub zu leisten. Statt dessen tritt er für die Entwicklung eines ,,Euro-Islams” ein, eines pluralistischen Religionskonzepts, das den Muslimen einerseits gestattet ihre Religion ungestört auszuüben, ihnen aber andrerseits die Anerkennung der Menschenrechte abverlangt. Ohne diesen Kompromiss, so Bassam Tibi, sei eine permanente, friedliche Koexistenz zwischen Islamisten und Andersgläubigen nicht vorstellbar.

Ähnliche Gedanken klingen  in Hamed Abdel-Samads provokativer Prognose Der Untergang der islamischen Welt (München 2010) an. Abdel-Samad sieht keine Möglichkeit, dass sich der fundamentalistisch geprägte Islam von seinen Stammländern aus reformieren könnte. Er beruft sich auf ein Zitat von Mohammed: “Der Islam ist als Fremder geboren und wird als Fremder wiederkehren” und fährt dann fort: “Reformierte Muslime sehen … [in dieser Prophezeiung] … die Hoffnung, dass die Reform und die Liberalisierung des Islam im Westen erfolgen wird” (S.184).

 

 


Catalin Dorian Florescu

Jacob beschließt zu lieben

München: Verlag C.H. Beck, 2011. 403 Seiten.

Von Klaus Engelhardt

Florescu beschreibt das Schicksal der Banater Schwabenfamilie Obertin bis zu deren Deportation (1951) durch die neuen kommunistischen Machthaber Rumäniens in das Steppengebiet des Baragan, östlich von Bukarest. Dort wird der Protagonist Jacob Obertin (Aubertin?) für sich und seinen Vater eine notdürftige Behelfsunterkunft bauen. Schlusssatz:,,Ich baue uns ein Haus am Ende der Welt”.

Die Romanhandlung beginnt mit der Ankunft des Vaters in dem kleinen Banater Ort Triebswetter. Fast wie in einem Schelmenroman taucht der Landstreicher Jakob ,,mit k, aber ohne Nachnamen”, nach einem heftigen Unwetter in Triebswetter auf. Es gelingt ihm, die wohlhabende Bauerntochter Elsa Obertin zu ehelichen und auch deren Nachnamen selbst anzunehmen. Zwei Jahre später, im Jahre 1926, erblickt der präsumptive Stammhalter ,,Jacob mit c” das Licht der Welt.

Im 2. Kapitel unterbricht Florescu die Zeitleiste und blendet zurück in das Jahr 1735, als Caspar Obertin aus dem Dreißigjährigen Krieg in seine lothringische Heimat zurückkehrt und dort zum Mörder und Brandstifter, zugleich aber zum Stammvater der Familie Obertin wird.

Im 3. Kapitel verbirgt sich ,,Jacob mit c” in einer Familiengruft vor den Russischen Besetzern des Banats, die gekommen sind, um die deutschstämmigen Einwohner nach Sibirien zu verschleppen (1945). Jacob, der Ich-Erzähler des Romans, evoziert die Lebensumstände seiner Kindheit und Jugend.. Weder sein ehrgeiziger Vater, der in dem schwächlichen Jungen vergebens einen würdigen Erben sehen möchte und statt seiner den tatkräftigen Zigeunerjungen Sarelo ins Haus nimmt, noch seine bigotte Mutter können Jacob das Gefühl der Geborgenheit bieten, das er bei Sarelos Mutter, der Roma Ramina findet. Während er die deutsche Höhere Schule in Temeschwar besucht, keimt in ihm die Liebe für das Serbenmädchen Katica auf, in den Augen seiner Familie eine unstandesgemäße Verbindung. Noch Jahre nach ihrem gewaltsamen Tod in den Wirren der letzten Kriegswochen wird Jacob den Satz schreiben: ,,In jener Nacht blieb Katica in Gedanken bei mir” (Seite 342).

Jacobs Versteck im Friedhof kann ihn nicht davor schützen, dass sein Vater ihn den russischen Besatzern preisgibt, um Sarelo vor der Verschleppung nach Sibirien zu bewahren.

Kapitel 4 unterbricht erneut den linearen Ablauf der Geschehnisse und greift mittels einer ausführlichen Rückblende weit in die Frühgeschichte der Besiedlung des Banats durch Kolonisten aus Süddeutschland und Lothringen zurück. Dem Ruf der Habsburger Kaiserin Maria Theresia folgend, schifften sich auswanderungswillige Kolonisten zu Tausenden in Ulm ein (daher der Name ,,Donauschwaben”), um das brach liegende Land im Südosten der Donaumonarchie nach dem Ende der Türkenkriege neu zu besiedeln. Um Hunger und Elend in Lothringen zu entgehen schließt sich auch Frederick Obertin einem der ,,Schwabenzüge” an. Während der gefahrvollen Flussfahrt profiliert er sich als energischer, tatkräftiger Führer, der auch Raubmord nicht scheut, um sich selbst und seine Mitreisenden ans Ziel zu bringen. Bei der Errichtung der Gemeinde wird ihm das Richteramt übertragen, und so begründet er den hohen Rang seiner Familie in Triebswetter.

Im fünften und letzten Teil des Romans ergreift der Ich-Erzähler Jacob erneut das Wort. Nach abenteuerlicher Flucht gelingt es ihm, aus dem Deportationszug zu entkommen und sich ein paar Jahre lang bei einem orthodoxen rumänischen Priester zu verbergen. Als Gegenleistung hilft er seinem Beschützer dabei, menschliche Gebeine unbekannter Herkunft zu reinigen und christlich zu beerdigen. Erst im Sommer 1950 beschließt er, nach Triebswetter zurückzukehren. Dort herrschen inzwischen die Kommunisten, Denunziationen und willkürliche Verhaftungen sind an der Tagesordnung. Die deutschstämmigen Einwohner sind ihrer Häuser und Ländereien enteignet. Wie alle anderen arbeitet auch Jacob in der staatseigenen Kolchose. Einem Teil der Triebswetterer gelingt es, nach Lothringen auszuwandern. Jacobs Vater, Jakob mit k, der seinen Sohn bereits den Russen ausgeliefert hatte, verrät ihn nun zum zweiten Mal, um seine Ausreise zu hintertreiben und ihn so ihn bei sich zu behalten. Eine neue Deportationswelle, diesmal von den Rumänen inszeniert, verschlägt die beiden überlebenden Obertins in den Baragan. Jacob, der allen Schicksalsschlägen und Enttäuschungen zum Trotz seine Menschlichkeit bewahrt hat (Titel!), obliegt es nun, dem Nichts einen neuen Anfang entgegenzusetzen.

Catalin Dorian Florescu, ein gebürtiger Rumäne, wohnhaft in Zürich, der seine Bücher in Deutschland verlegt, ist ein kraftvoller, sinnenfroher Geschichtenerzähler, der seine Leser bis zur letzten Seite in Atem zu halten versteht, auch wenn es manchmal Mühe macht, mit den Rückblenden Schritt zu halten. Was mag diese Erzähltechnik motiviert haben? Wie kann man sie deuten? Auch an anderen Stellen wird immer wieder auf die Vergangenheit Bezug genommen, eine ,,lebendige” Vergangenheit, die in den Erzählungen durch verschiedene Personen oft unterschiedlich evoziert wird, vgl. etwa die ,,zwei Geburten” Jacobs (S. 122 und 130). Diese häufigen Rückbezüge lassen ein Kontinuum entstehen, in dem Vergangenheit und Gegenwart eng miteinander verflochten sind und sich immer wieder gegenseitig spiegeln. Sie sind nicht nur charakteristisch für eine autonome Minderheitenkultur, die alles daran setzt, ihre eigene kulturelle Identität zu bewahren (,,Zu den vielen Sprachen, die sich in dieser Gegend vermischt oder nicht vermischt, sondern sich bloß ertragen haben, kam nun Russisch hinzu. …” S. 97). Sie sind es auch, die die verschiedenen Abschnitte des Romans zu einer Familiensaga zusammenschweißen..

Die winzige Gemeinde Triebswetter (rumänisch Tomnatic, ungarisch Nagyősz) gibt es real noch heute, sie ist etwa 60 km nordwestlich von Temeschwar gelegen. Einige der deutschen Familiennamen hat der Autor, allerdings leicht verändert, der Triebswetterer Gemeindechronik entlehnt. Dies hat zu heftiger Kritik des Romans seitens der Heimatortsgemeinschaft Triebswetter geführt, die seit 1969 in Deutschland besteht . Auf ihrer Webseite wirft man Florescu grobe Geshichtsfälschung, ja, eine ,,Kriminalisierung” der deutschstämmigenTriebswetterer vor – immer in der irrigen (von Florescu dementierten) Annahme, dass der Autor seinen Roman als wahrheitsgetreue Chronik von Triebswetter verstanden wissen will.

Diese Kritik wird verständlich, wenn man bedenkt, dass es der Nobelpreisträgerin Herta Müller nach der Veröffentlichung ihres Erstlingswerks Niederungen in ihrer Banater Heimatgemeinde nicht besser erging.

Der literarische Wert dieses spannenden Romans bleibt jedoch meines Erachtens von dieser Kontroverse unberührt.

Schweizer Buchpreis 2011.

 


Gassen, Hans Günter

Das Vierte Quartal: Wie und warum sich unser Körper im Alter verändert.

Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2011. 192 Seiten

by Klaus Engelhardt

Wenn man sich ein Dreiviertel Jahrhundert lang (Das sind grob geschätzt etwa drei Milliarden Herzschläge), auf einen einigermaßen gesunden Körper verlassen konnte, und wenn man nicht in der Gesundheitspflege arbeitet, ist man wenig motiviert, sich groß über physische Gefährdungen, chronische Leiden, Krankheiten und dergleichen, Gedanken zu machen. Was aber mag das vierte Lebensquartal in petto haben, jenes Quartal, dessen Erfüllung nur wenige in ihrer Gänze erleben? Wie altert der Mensch? Früher oder später werden diese Fragen unvermeidlich. Über sie versucht nun Hans Günter Gassen in Das Vierte Quartal  Aufschluss zu geben.

Nach dem einleitenden Prolog finden sich zunächst noch vier weitere einführende Kapitel über die Herkunft unserer Spezies und das kulturhistorische Schicksal der Alten. Keines dieser Themen ist erschöpfend behandelt, aber zum ‘’Einlesen” sind sie gerade richtig dosiert.

In acht Hauptbschnitten werden in der Folge, reichlich unterstützt durch farbige Illustrationen, die Hauptorgane des menschlichen Körpers und ihre Funktionen beschrieben, und zwar mit besonderer Rücksicht auf altersbedingte Veränderungen und Funktionsstörungen, sowie deren Behebung bzw. Linderung, soweit dies in Frage kommt.

Dem Herz-Kreislauf-System (Kapitel 9), dem vielleicht komplexesten aller Organe (,,ein abnützungsempfindliches Wunderwerk”) ist die größte Aufmerksamkeit gewidmet, sowohl seinen vielfältigen Funktionen als auch seiner durch die Atmung bedingten Abhängigkeit von der Umwelt. An vielen Stellen des Texts werden auch die Grenzen der medizinischen Kunst sichtbar, besonders in dem Abschnitt Cerebrale Fehlfunktionen im Alter (S. 143 – 146) wird deutlich, welche Forschungsdefizite hier noch bestehen.

Der letzte Abschnitt (Kapitel 15, Die Sehnsucht nach Unsterblichkeit) transzendiert die Medizin im engeren Sinn, führt aber zu allgemeineren, philosophische Fragen, die sich ältere Menschen oft mit größerer Dringlichkeit stellen als im jüngeren Lebensalter. Doch auch hier, so scheint es, gesteht der Verfasser ein, dass wir seit Sokrates nicht viel klüger geworden sind. Gassen zitiert Platos Lehrmeister: Nun aber ist die Zeit gekommen uns zu trennen, ich als derjenige, der sterben wird, ihr als die, die weiterleben werden. Wer von uns den besseren Weg geht, das bleibt allen verborgen außer Gott  (Seite 187).

Das  Werk wendet sich an Nichtmediziner, kann aber der medizinischen Terminologie nicht   ganz entraten. Es ist kaum möglich, und wohl auch nicht beabsichtigt, das sich die Leser die hier verwendeten Fachausdrücke im Handumdrehen aneignen. Aber ihre häufige Wiederholung erzeugt doch, zumindest nach einiger Zeit, einen gewissen Grad an Vertrautheit, der auch dem Laien gestattet, das Buch mit Gewinn zu lesen.

 

 


Wolf, Christa Der geteilte Himmel. Roman Halle/Saale: Mitteldeutscher Verlag, 1963 Grundlage dieser Besprechung: dtv-Ausgabe, München, 1973

von Klaus Engelhardt

Zum ersten Mal gelesen 1964/65

Nach fünf Jahren intensiven Studiums fremdsprachlicher Literaturen war ich zunächst einmal hungrig auf deutsche, und zwar zeitgenössische Texte. Zwischen Ost- und Westdeutschland war damals, politisch gesehen, noch viel in Fluss, und unter uns jungen westdeutschen Intellektuellen gab es nicht wenige, die dem sozialistischen Gesellschaftsentwurf wohlwollend gegenüberstanden. Damals las ich den Geteilten Himmel, und wenig später sah ich die Filmfassung, deren Regie Konrad Wolf (nicht mit der Autorin verwandt} 1965 besorgt hatte.

Was sich mir am stärksten einprägte, war die Liebesbeziehung zwische Rita und Manfred, die auch im Mittelpunkt des Films steht. Wiewohl nicht glücklos, scheitert sie an der Teilung Deutschlands. Den Titel führt Wolf erst gegen Ende der Erzählung ein: ,,Den Himmel wenigstens können sie nicht zerteilen”, sagte Manfred spöttisch. Den Himmel? Dieses ganze Gewölbe von Hoffnung und Sehnsucht, von Liebe und Trauer? ,,Doch”, sagte sie leise, ,,Der Himmel teilt sich zu allererst”. Vorher aber liest man: ,,Früher suchten sich Liebespaare vor der Trennung einen Stern, an dem sich abends ihre Blicke treffen konnten. Was sollen wir uns suchen?” (Seite 187)

Rita Seidel, Pädagogikstudentin, befindet sich nach einem Ohnmachtsanfall der allzu leicht hätte tragisch enden können, in einem Sanatorium zur Genesung. In oft unterbrochenen Rückblenden berichtet der Erzähler, häufig auch in die Ich-Form übergehend, wie alles gekommen ist. Als Angestellte in einem Versicherungsbüro einer ostdeutschen Kleinstadt lernt sie, neunzehnjährig, den Chemiestudenten Manfred Herrfurth kennen. Sie entschließt sich, Pädagogik zu studieren. Sie zieht mit Manfred zusammen, der im Dachgeschoss seines Elternhauses in der nahen Universitätsstadt (Halle?) wohnt. Die Beziehung zwischen Manfred und Rita ist mit ebenso nüchternen Worten wie feinsinnigen Beobachtungen skizziert. Sie hält manch einer Belastung stand: Da ist Manfreds problematisches Verhältnis zu seinen Eltern, ferner Ritas befremdlicher Entschluss, sich während der Sommerferien in einer Waggonfabrik zu verdingen, und schließlich Manfreds kritische Einstellung gegenüber dem totalitären Machtanspruch der Staatspartei.

Die Handlung spielt kurz vor der Errichtung der Berliner Mauer (August 1961), und als Manfred an seinem beruflichen Fortkommen verzweifelt, beschreitet auch er den Weg der ,,Republikflucht” nach Westberlin.

Nach Wochen der Niedergeschlagenheit reist Rita ihm nach, wohl wissend, dass ihre gegenseitige Liebe schon lange vor der Flucht Manfreds bedroht war: ,,In seinen Augen las sie den Entschluss, auf nichts mehr zu bauen, in nichts mehr Hoffnung zu setzen. Und er las in ihrem Blick die Erwiderung : Nie und nimmer erkenne ich das an” (Seite 112). Nach einem schwierigen Tag im westlichen Sektor Berlins erkennt sie, wie stark sie mit ihren Arbeitskollegen in der Waggonfabrik und damit auch mit den Zielen der Ideologie des sozialistischen Aufbaus, verbunden ist. In Westberlin sieht sie zwar den materiellen Wohlstand, aber sie begegnet auch kalter Gefühllosigkeit. Am Abend trennen sich beide, Rita fährt in den Osten zurück. Kurz nach ihrer Rückkehr in die Fabrik ereignet sich der Unfall – oder war es ein Selbstmordversuch? –, der sie zuerst ins Krankenhaus und dann ins Sanatorium bringt.

Manches könnte man autobiographisch deuten. Auch Christa Wolf hat zeitweise in einer Waggonfabrik gearbeitet, und auch sie konnte sich nicht entschließen, der DDR den Rücken zu kehren. Am Schicksal der beiden Hauptfiguren werden aber auch weiter reichende soziale Probleme kenntlich, so insbesondere der nicht selten holprige Übergang vom NS Staat und seiner Führungselite zu der neuen sozialistischen Ordnung, deren ideologischer Diskurs keineswegs gegen Heuchelei, Karriere-Egoismus und andere menschliche Schwächen seiner Träger gefeit ist.

Auch nach nahezu fünf Jahrzehnten, und zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch der DDR hat derGeteilte Himmel wenig von seiner literarischen Substanz verloren. Die Symbolkraft des Himmels, der, beginnend mit dem Prolog, den Roman wie ein Leitmotiv durchzieht, ist uns heute so zugänglich wie damals, und der sorgfältig durchformulierte, elegante Stil von Wolfs erstem literarischen Erfolg kann auch den Leser des 21. Jahrhunderts noch in seinen Bann ziehen.

——————————————————————————————————-

Buchbesprechung – Herta Mueller

Herta Müller, Heute wäre ich mir lieber nicht begegnet.

Roman. Muenchen: Verlag Hanser, 2009. 240 Seiten. Zuerst erschienen bei: Rowohlt Tb. April 1999.

von Klaus Engelhardt

 

Zwischen den zwei einleitenden Sätzen ,,Ich bin bestellt. Dienstag Punkt zehn” (S. 7) und dem Schluss ,,Ha, ha, nicht irre werden“ (S. 240) erstreckt sich das Selbstporträt einer jungen Textilarbeiterin, die in einer mittelgroßen rumänischen Stadt ein kärgliches Leben fristet. Um der Hoffnungslosigkeit ihrer kleinbürgerlichen Existenz zu entfliehen, hat sie in den Taschen von Herrenanzügen, die nach Italien exportiert werden sollten, Handzettel mit ihrer Adresse und dem Hilferuf ,,Ti aspetto” (Ich erwarte dich) versteckt. Ihr ,,Landesverrat” wurde entdeckt, und seitdem ist sie stundenlangen erniedrigenden, ja bedrohlichen Verhören durch die Securitate, Rumäniens geheime Staatspolizei. ausgesetzt.

Die reale Erzählzeit des Romans ist eine halbstündige Straßenbahnfahrt zu einem dieser Verhöre. Diesmal hat die Erzählerin allerdings eine Zahnbürste und ein Handtuch eingepackt, denn sie muss damit rechnen, dass sie nach dem Verhör unmittelbar in Haft genommen wird. Möglicherweise steht auch ein Motorradunfall ihres Lebensgefährten Paul mit den erpresserischen Praktiken der Geheimpolizei in Verbindung. Die extreme Armut der ,,kleinen Leute”, der Mangel an Unterstützung seitens staatlicher oder gemeindlicher Behörden wird auf fast jeder Seite des Buchs offenkundig. Weit verbreitete Korruption und sittlicher Verfall sind allgegenwärtig. Ansätze zu einer gesellschaftlichen Verbesserung sind dagegen nirgends anzutreffen. Das bescheidene Lebensziel der Erzählerin lautet: Bestellt und nie irre werden, wie Paul und ich (S. 137). Ihr Diskurs ist indessen keineswegs eine empörte Anklage oder Verurteilung der Gesellschaft, sondern der leidenschaftliche Tatsachenbericht einer Betroffenen, die sich den Umständen anpasst, so gut es eben geht.

Im internationalen Vergleich liest sich das so: ,,Die Russen […], die kommen nicht. Sie lassen sich, was sie brauchen, nach Moskau liefern und fressen unser Getreide und unser Fleisch. Das Hungern und Prügeln überlassen sie uns […]. Jeder Staat ist froh, dass er uns nicht hat, sogar die Russen (32).

Dass auch schlimmere Ausgänge denkbar sind, zeigt das unglückliche Schicksal Lillis, einer Freundin und engen Vertrauten der Erzählerin, die bei einem Fluchtversuch ins Ausland von Grenzkontrolleuren erschossen und dann von deren Hunden verstümmelt wird: ,,Unter ihren Schnauzen lag Lilli so rot wie ein ganzes Bett Klatschmohn.” (S. 70) – eine emotionsgeladene Vision, die im Verlauf des Romans mehrfach leitmotivisch evoziert wird (z.B. Seite 137).

Der deprimierende Inhalt des Romans mag manchen abschrecken. Die Rumänien-gebürtige Herta Müller (Nobelpreis in Literatur 2009) hat vor ihrer Umsiedlung nach Berlin in Timisoara unter ähnlichen politischen Pressionen gelebt und mancherlei persönliche Erfahrungen in ihr Werk einfliessen lassen. Die sprachliche und stilistische Qualität ist andererseits unbezweifelt Es gelingt Müller in zahlreichen beschreibenden Passagen jegliches Klischee zu vermeiden, indem sie nicht die szenischen Versatzstücke selbst beim Namen nennt, sondern sie durch Hinweise auf Teile derselben ersetzt. Hier eine Traumsequenz als Beispiel: ,,Ich sah zugeknöpfte und offene Hemden, lange und kurze Hosen, Sandalen und Halbschuhe. Tüten, Taschen, Netze, leere Hände…” (S. 160). Mit Kunstgriffen dieser Art gelingt es Müller, in diesem und anderen ihrer Bücher, der deutschen Sprache immer wieder neue stilistische Effekte abzugewinnen und damit neue Inhalte zu gestalten, die ob ihrer Originalität aufhorchen lassen: ,,Die Apothekerin, mit dem Straßenkleid unterm weißen Kittel stand sie da, wie zwei ineinander gesteckte Frauen […]. Die im Straßenkleid wusste wie der Schmerz quält, die im Kittel, wie man ihn behandelt.” (S 236).

Rumänien und Deutschland sind heute sowohl demographisch als auch ökonomisch enger verflochten denn je. Herta Müller personifiziert diese Verknüpfung in einzigartiger Weise. Ihr Werk verdient deshalb dringend, vom deutschsprachigen Lesepublikum zur Kenntnis genommen und sachgemäß rezipiert zu werden.

—————————————————————————————————————————

Buchbesprechung: Die Donau: Eine literarische Flussreise von der Quelle bis Budapest

Nennen Sie einen deutschen Fluss! Die meisten Deutschen werden wohl zuerst den Rhein benennen und erst in zweiter Linie an die Donau, die Elbe, oder den Main denken. Hier nun soll die Rede von der Donau sein, Europas zweitlaengstem Fluss, der sich 2,860 km vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer erstreckt, je nachdem, wo man die Quelle ansetzt: Donaueschingen? Brigach? Breg? Oder sollte die Donau ihren Namen vielleicht nur bis Passau tragen, und dort in den – ungleich mächtigeren – Inn münden? Diese und ähnliche Fragen stellt sich Bernhard Setzwein in seinem Werk Die Donau: Eine literarische Flussreise von der Quelle bis Budapest. Stuttgart: Verlag Klett-Cotta, 2004. 224 Seiten. Literaturverzeicbnis, Personen- und Ortsregister.

Gleich auf den ersten Seiten errichtet Setzwein eine ,,kulturelle Wasserscheide” zwischen Donau und Rhein, wofür er sich eines Zitats aus dem umfassendem Donaubuch von Claudio Magris bedient (Danubio, Mailand: Garzanti, 1986, deutsche Fassung 1996 bei Zsolnay, Wien):

In symbolischen Zusammenhaengen erscheint die Donau häufig als das, was ,,dem” Deutschen entgegengesetzt und feindlich ist; sie ist der Fluss, an dessen Ufern die verschiedensten Voelker sich begegnen und vermischen, ganz anders als der Rhein, der mythische Waechter ueber die Reinheit des germanischen Geschlechts”. Und: ,,Die Donau ist das deutsch-ungarisch-slawisch-romanisch-jüdische Mitteleuropa, das dem germanischen Reich polemisch entgegengesetzt wird (S. 12/13).

In beiden Buechern folgt natürlich gleich der Hinweis auf die sattsam bekannte Schulweisheit, dass ein Teil des Donauwassers unterhalb von Immendingen versickert, sich einen unterirdischen Weg durch den Karst des Weissjuras bahnt, zwoelf Kilometer weiter südlich, in der Radolfzeller Aach, wieder zutage tritt, und somit in den Bodensee einfliesst (die Donau – auch ,,ein Nebenfluss des Rheins?).

Ab Ulm ist die Donau schiffbar. Bei Setzwein erfährt man zwar die volkstümliche Geschichte des ,,Schneiders von Ulm” und seines missglückten Gleitflugversuchs ueber die Ulmer Stadtmauer und Bertolt Brechts Entdeckung der nachmaligen Dramatikerin Marieluise Fleisser, uebergangen wird indessen der ,,Schwabenzug” in dessen Verlauf Tausende von Auswanderern aus dem oberrheinischen Gebiet, dem Ruf der Kaiserin Maria Theresia und dem Lauf der Donau folgend, sich von Ulm aus nach Oesterreich einschifften, um dort das durch die Tuerkenkriege verwuestete Banat neu zu erschliessen. Aus diesem Kulturkreis der ,,Donauschwaben” sollte keine Geringere als Herta Mueller (Nobelpreis fuer Literatur, 2009) hervorgehen.

Weitere Episoden dieser ,,literarischen Flussreise” knüpfen sich an das Benediktinerkloster Weltenburg bei Kelheim, ferner Regensburg, dessen Urspruenge bis in die Steinzeit zurückreichen, Ulm, Linz, Mauthausen, Stift Melk, schliesslich Wien. Ein Vorzug des Buchs sind die zahlreichen ausführlichen Zitate, welche die rein historischen Ereignisse literarisch ueberhoehen und so dem modernen Leser nahe bringen. Hervorgehoben seien hier der Justizmord und die grausame Hinrichtung der bürgerlichen Augsburgerin Agnes Bernauer (1435), deren Verbrechen darin bestand, eine Mesalliance mt dem bayerischen Erbprinzen Albrecht von Wittelsbach eingegangen zu sein (Zitat aus Hebbels Drama, Agnes Bernauer, S. 57).

Im Zusammenhang mit der Dreiflüssestadt Passau belehrt Setzwein den Leser, dass hier die Ursprünge des Nibelungenlieds zu suchen seien, und erfreut uns gar mit ein paar mittelhochdeutschen, aber leicht zu verstehenden Versen: ,,In der stat ze Pazzouwe, saz ein bischof…” (S. 68).

Adalbert Stifters und Anton Bruckners Wirken in Linz wird eingehend gewürdigt und ebenfalls mit ausführlichen Zitaten bedacht. Das gleiche gilt fuer die ausgedehnte Industrieanlage VOEST, das ,,Ruhrgebiet Oesterreichs” (S.111).

Wenige Kilometer flussabwarts fuehrt Setzweins ,,Flussreise” an dem ehemaligen KZ Mauthausen vorbei, wo schaetzungsweise 120 000 Haeftlinge brutal ermordet worden sind. Setzwein überlässt es Grete Weil, einer Überlebenden des Lagers, dem Leser diese tragische Episode der jüngeren Geschichte in einem beredten Zitat aus dem Roman Meine Schwester Antigone (1997) ins Bewusstsein zu rufen.

Ganz anders sind die Assoziationen, die sich mit dem Kloster Melk und der Wachau verbinden. Umberto Eco siedelt die Entstehungslegende seines weltberuehmten Romans Il nome della rosa (1980) mithilfe eines fingierten mittelalterlichen Manuskripts im Kloster Melk an, die Wachau, das beliebte Wiener Erholungsgebiet, wird indessen durch ein ausfuehrliches Zitat von Oedoen von Horvath in ein eher fragwuerdiges Licht gerueckt.

In Tulln, auf dem ,,campus apertus Tullinus” soll die sagenhafte Begegnung der burgundischen Nibelungen mit dem Hofstaat des Hunnenkoenigs Attila (Etzel), stattgefunden haben, die das Schicksal des Nibelungengechlechts besiegelte. Setzweins Textprobe entstammt einer monumentalen, juengeren Prosafassung des vielbearbeiteten Sagenstoffs durch Juergen Lodemann, Siegfried und Krimhild (2002).

Bevor wir Wien erreichen, geleitet der Autor den Leser noch nach Kierling, in das Sterbezimmer Franz Kafkas (gest. 1924) und gestattet ihm Einblick in Kafkas Befindlichkeit, indem er dessen letzten Brief an seine Eltern wiedergibt.

Ueber die Veraenderungen der Donaulandschaft oberhalb Wiens aeussert sich Setzwein, wie folgt: ,,Der gelbe Loessabbruch ist es, der zum erstenmal den Osten ankuendigt und den Charakter der Donau allmaehlich dem der Wolga anzugleichen beginnt” (S. 138).

Es waere verwegen, Wien – oder Budapest – auf wenigen Seiten gerecht weden zu wollen. Nicht die Habsburger Palaeste, die Theater- und Konzertsaele, die Kaisergruft oder der Stefansdom stehen jedoch fuer Setzwein im Mittelpunkt, sondern die Arbeiter- und Einwandererviertel, das ehemalige Judenghetto, ,,Leopoldstadt” genannt, der Mexikoplatz, und der Prater, alles Stadtteile, die, anders als das Stadtzentrum, unmittelbar am Hauptarm der Donau liegen.

Der Weg zum Ziel der Reise, Budapest, führt noch an der slowakischen Hauptstadt Bratislava (deutsch: Pressburg, ungarisch: Poszony) vorbei. Setzwein referieriert die wechselhafte Geschichte der Stadt (Namen!) und vermittelt dann einen Eindruck vom Ende des ,,Prager Frühlings” indem er dem Augenzeugen Peter Repka ueber den Einmarsch russischer Panzereinheiten in Bratislava das Wort gibt.

Wenn man nun von der Fuelle an historischen Fakten und Zeitzeugnissen dieser Donaureise nahezu überwältigt ist, ueberrascht der Autor mit einer meisterhaften Synthese der Kulturgeschichte der Doppelstadt Buda und Pest bis in die postkommunistische Gegenwart (unter den Kronzeugen: Robert Musil, Tibor Dery). Noch einmal evoziert er den tiefen kulturell-historischen Gegensatz zwischen West und Ost, der die ganze Flussreise durchzieht: ,,Kenner sagen, Buda, das ist der roemisch-katholische Westen, […] das ist Kaisergelb und Barock. Pest dagegen, da rieche man förmlich die hunnisch-asiatische Steppe, da herrsche das Nomadentum, Krummsaebel und orientalischer Bazar” (S. 191).

Das Buch beginnt auf der Steinernen Bruecke von Regensburg mit einem Blick gen Westen, in Richtung des Ursprungs der Donau. Den symmetrischen Schluss bildet der flussaabwärts gerichtete Blick von der Lagymaniosy-Bruecke südlich der ungarischen Metropole. Man mag bedauern, dass Setzwein die Reise nicht bis ins Donaudelta fortgesetzt hat.

Als Trost- und Heiltherapie sollte man schleunigst eine Donaureise buchen.

Klaus Engelhardt

 

 

Spread the word!